Manchmal passieren Dinge, die man so gar nicht mehr erwartet hat.
Fast 20 Jahre haben die Warnemünder um „Ihr“ Ortsschild gekämpft. Nun, rechtzeitig zum Saisonbeginn, war es dann soweit. Am 21. Juni wurden insgesamt 18 Schilder rund um den Rostocker Ortsteil Warnemünde neu aufgestellt bzw. ausgetauscht.
Rein rechtlich gesehen, müsste ein Stadteil über einen Kilometer von der nächsten Bebauung entfernt sein, um die Voraussetzungen für ein eigenes Ortsschild zu erfüllen. Na ja, jedenfalls hatte das Bau- und Umweltamt die Sachlage nochmals geprüft, laut deren Aussage Warnemünde ein Grenzfall ist. Eigentlich sind die Entfernungen zu den umliegenden Ortsteilen gegeben, nur im Bereich der Werft, schafft diese einen baulichen Anschluss an Groß Klein.
Holger Matthäus, Bau- und Umweltsenator, will die neuen Schilder aber auch als politisches Zeichen verstanden wissen: „Die Stadt Rostock schmückt sich bewusst mit ihrem Seebad. Also sollte sie auch dem Wunsch der Warnemünder nach Identifikation mit diesem schönen Ort entsprechen.“
Aus Sicht der Warnemünder erscheint das nur logisch: „Wer nach Warnemünde will, der erwartet ein Ortsschild mit dieser Aufschrift.“ Häufiger soll es zu Verwechslungen gekommen sein sagt Hans-Joachim Richert vom Warnemünder Verein: „Wer zum ersten Mal hier reinfährt, der denkt, dass er Warnemünde schon verpasst hat.“
Und so kann man den Entschluss der Stadt auch durchaus als touristisches Marketing-Instrument sehen.
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